Ich bin Cindy, ein Beagle-Labrador-Mix und weiß sehr genau, was ich will – vor allem, was ich nicht will. Ich bin zwar nicht mehr die Jüngste – aber unterschätzen sollte man mich nicht!
Fangen wir mal von vorne an.Meine Mutter war ’ne ganz Nette, meinen Vater habe ich nie kennen gelernt. Ich wuchs mit meinen zwei Geschwistern in einer liebevollen Umgebung auf, die Kinder des Hauses beschäftigten sich viel mit uns, setzten uns z. B. in den Puppenwagen und fuhren uns durch die Gegend.
Eines Tages kam ein Mann und eine Frau, die mich ganz toll fanden. Ich mochte die Beiden auch und so war es beschlossene Sache, dass ich dort wohnen sollte und als ich 12 Wochen alt war, zog ich nach Kropp.
Mein neues Herrchen hat mich mit einem Bekannten abgeholt. Natürlich musste ich Auto fahren, aber das macht mir inzwischen großen Spaß, weil es immer irgendwo hingeht, wo ich was Neues entdecken kann. In meinem neuen Zuhause angekommen, war ich mit Herrchen noch alleine. Er zeigte mir als erstes meine neue Umgebung. Vor allem der kleine Wald hinter unserer alten Mietwohnung hat es mir besonders angetan.Ich wusste genau, hier werde ich noch genug herumstöbern und viele andere neue Bekanntschaften (Hunde) finden.
So kam es wie es kommen musste, einen Monat später zog im Block gegenüber eine Dalmatinerhündin ein. Wir wurden schnell dicke Freunde… wenn keiner aufpasste sprang ich sogar über den Balkon, um mit ihr zu spielen. Ich glaube, wir waren die Hunde, die in Kropp am Lautesten spielten. Jedenfalls schauten immer alle Nachbarn aus den Fenstern und lachten über uns.
Eines Tages sind wir erneut umgezogen, gar nicht weit weg von unserer Mietwohnung, ins Industriegebiet. Ich bekam einen großen Garten, toll, ich konnte den ganzen Tag in der Sonne liegen oder draußen herumtollen. Die Nachbarschaft kannte ich ja und so war ich überall herzlich willkommen, solange Frauchen nichts merkte.
Aber eines kam mir allmählich spanisch vor, meine Erziehung wurde auf einmal etwas ernster genommen. Mit knapp 11 Jahren (ich hatte schon die ersten Zipperlein) sollte ich zum Therapie- und Behindertenbegleithund ausgebildet werden.
Ich war völlig überrumpelt, hätte ich doch selbst schon einen Therapiehund für mich benötigt. Aber ich lief die erste Zeit tapfer mit und stellte fest, dass es auch sehr lohnenswert war ins Altersheim zu gehen. Die Leckerli’s hielten mich auf jeden Fall auf Trapp und so schien ich manchen Patienten auch ein bischen Lebensfreude wieder zu geben.
Bis Herbst 2004, Frauchen war lange weg, weiß der Geier auf welchem Seminar die wieder war, aber spätestens wenn sie wieder da ist, wird das Gelernte garantiert an mir wieder getestet. Zwar freute ich mich wieder auf mein Frauchen, aber was mich dann erwartet, das könnt Ihr Euch nicht vorstellen, ich bin das reinste Testobjekt.
So kam es wie kommen musste, Frauchen kam im Dezember nach langem Seminar endlich nach Hause……aber was war das? Nee, das darf doch nicht war sein, alles konnte ich mir vorstellen, aber das nicht. DIE brachte tatsächlich einen 10 Wochen alten „Hosenscheißer“ mit! Ich mit 11 Jahren sollte mich mit einem Collie beschäftigen? Der ging mir auf die Nerven, nirgends war ich sicher vor ihm, ich konnte ihn auf den Rücken legen, laut werden, kneifen, knurren, nichts half, er wollte nur von mir lernen. Na gut, ich ließ es schließlich zu und bis heute ist er mein persönlicher Therapiehund.
So vergingen weitere 2 Jahre, wo wir beide auch viel unternommen haben und ich muss zugeben, ich mag ihn heute richtig; hin und wieder kneife ich ihn auch mal ganz zärtlich, dann geht er immer ganz stolz an mir vorbei, mein kleiner Lipizzaner…
Im September 2006 fuhren Frauchen und Herrchen eines vormittags weg und ließen uns beide alleine. War ja sonst nichts Ungewöhnliches, wir machten es uns gemütlich und warteten. Als beide nach Hause kamen, mussten wir beide erst in den Garten, das war schon sonderbar zumal Herrchen noch nicht ins Haus kam. Der kam ein paar Minuten später durch die Gartentür- aber nicht alleine- da war noch ein Hund (wenn man das so nennen konnte) dran. Nee, nicht schon wieder, 10 Wochen auch noch weiblich, eine Colliehündin. Sie wurde Gina genannt Wie soll das mit mir enden, Frauchen, ich bin jetzt 13 Jahre alt und soll noch mal Mutter (Oma) spielen? Auf jeden Fall war nicht nur ich skeptisch, sondern auch mein Freund Quentin. Der hat erst einmal den Harten rausgekehrt und ihr gezeigt, wo die Harke hängt.
Nach ein paar Tagen hatten wir uns alle aneinander gewöhnt und zwischenzeitlich hat auch Quentin entdeckt, dass man mit dieser „Prinzessin“ spielen kann. Sie hat uns beide inzwischen auch ganz gut im Griff, wobei ich mich mit meinen nunmehr 15 Jahren immer weiter zurückziehe und mich mit meiner Demenz auseinandersetzen muss. Zum Glück geht es Herrchens Papa auch so, so dass wir nun eine Selbsthilfegruppe gegründet haben. Wir treffen uns jeden Mittwoch manchmal auch zwischendurch, je nach Schwere der Ausprägung, und erzählen uns dann die Neuigkeiten von gestern, von gestern und noch mal von gestern oder so. Ich hoffe, es bleibt alles noch lange so…ich bin in meinem Alter jetzt sehr zufrieden und lächle oftmals über das Erlebte…
Das war es einmal kurz von mir
Eure demente Cindy (fast 16 Jahre alt)
Die Regenbogenbrücke
Es gibt eine Brücke, die den Himmel und die Erde verbindet.
Weil sie so viele Farben hat, nennt man sie die Regenbogenbrücke.
Auf der jenseitigen Seite der Brücke liegt ein wunderschönes Land
mit blühenden Wiesen, mit saftigem grünen Gras und traumhaften Wäldern.
Wenn ein geliebtes Tier die Erde für immer verlassen muss,
gelangt es zu diesem wundervollen Ort.
Dort gibt es immer reichlich zu fressen und zu trinken,
und das Wetter ist immer so schön und warm wie im Frühling.
Die alten Tiere werden dort wieder jung und die kranken Tiere wieder gesund.
Den ganzen Tag toben sie vergnügt zusammen herum.
Nur eines fehlt ihnen zu ihrem vollkommenen Glück:
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde so geliebt haben.
So rennen und spielen sie jeden Tag miteinander,
bis eines Tages eines von ihnen plötzlich innehält und gespannt aufsieht.
Seine Nase nimmt Witterung auf, seine Ohren stellen sich auf,
und die Augen werden ganz groß.
Es tritt aus der Gruppe heraus und rennt dann los über das grüne Gras.
Es wird schneller und schneller, denn es hat Dich gesehen!
Und wenn Du und Dein geliebtes Tier sich treffen,
gibt es eine Wiedersehensfreude, die nicht enden will.
Du nimmst es in Deine Arme und hältst es fest umschlungen.
Dein Gesicht wird wieder und von ihm geküßt,
deine Hände streicheln über sein schönes weiches Fell,
und Du siehst endlich wieder in die Augen Deines geliebten Freundes,
der so lange aus Deinem Leben verschwunden war, aber niemals aus Deinem Herzen.
Dann überquert ihr gemeinsam die Regenbogenbrücke
und werdet von nun an niemals mehr getrennt sein…
(Autor des Originals Paul C. Dahm, Übersetzung aus dem Amerikanischen von Carmen Stäbler)